Goji Pflanzen im Garten
Die kleinen, knallroten Früchte sind manchem von uns seit ein paar Jahren bekannt als echte Superfoods. Keine Frage, Goji Pflanzen enthalten richtig viele wertvolle Inhaltsstoffe und Vitamine und sind daher für eine gesunde Ernährung bestens geeignet. Sie sind richtige Powerfrüchte, doch leider stammen sie nur in Ausnahmefällen aus der Region, sondern legen in der Regel weite Wege zurück, bis sie bei uns im Supermarkt landen.
Gibt es Gojibeeren aus regionalem Anbau? Kann man Gojibeeren vielleicht sogar im heimischen Garten anpflanzen?
Im nachfolgenden Artikel klären wir darüber auf, was man beim Anbau von Goji-Pflanzen im Garten beachten muss, unter welchen Bedingungen sie wachsen, welche Ansprüche sie haben und wann die Beere geerntet werden kann.
Gojibeeren im heimischen Garten anpflanzen
Müssen Gojibeeren zwingend einmal um die halbe Welt verschifft werden, bis wir in den Genuss ihrer gesundheitlichen Vorteile kommen können? Nein, das müssen sie nicht. Die Gojibeere stammt zwar ursprünglich aus Asien, lässt sich aber durchaus auch hierzulande kultivieren. Mittlerweile ist dieser Strauch als Nutzpflanze schon so lange in Europa heimisch, dass es gar nicht mehr relevant ist, wo sie eigentlich herkommt.
Mit welchen Inhaltsstoffen kann die Gojibeere punkten?
Wie alle Beeren, so beinhaltet auch die Gojibeere eine Menge an sekundären Pflanzenstoffen und Radikalfängern. Darüber hinaus stecken darin Vitamin C, B-Vitamine, aber auch Eisen und Carotinoide, Zink, Magnesium und Selen. Gesund ist sie also in jedem Fall, die kleine Beere. Man sagt ihr eine bis zu 4000 Prozent höhere antioxidative Wirkung als einer Orange nach.
Schon lange zählt die Gojibeere in Asien zu den Superfoods und als Geheimtipp für Gesundheit und Schönheit. Bei uns hier ist die Welle erst von ein paar Jahren herübergeschwappt und man erfreut sich auch hier an der positiven Wirkung.
Aussehen und Wuchs von Gojibeeren
Die Gojibeere, auch Bocksdorn genannt, zählt zur Familie der Nachtschattengewächse und wird ca. 2 bis 3 Meter hoch, der Strauch wächst schnell und ist winterhart. Die Blätter werden bis zu 10 cm lang, ab etwa Juni erscheinen lilafarbene Blüten mit einem glockenförmigen Kelch. Die Beere hat die Form einer Mini Paprika und ist orange-gelb oder leuchtend rot.
Boden und Standort
Am besten wächst die Goji-Pflanze im Garten an einem sonnigen Standort auf jedem Gartenboden, der aber möglichst durchlässig sein sollte. Ähnlich wie Sanddorn kommt Bocksdorn auch mit sandigen Böden und mit Böden von hier Salzkonzentration klar. Auch auf eher nährstoffarmem Böden gedeiht die Gojibeere gut, die generell als eher anspruchslos gilt.
Am besten behagt ihr ein Standort in der Sonne oder im Halbschatten.
Gojibeeren düngen
Wird die Pflanze ins Freie gesetzt, darf in das ausgehobene Pflanzloch etwas Dünger hinzugegeben werden. Ansonsten braucht die Gojibeere wenig bis keinen Dünger, es ist ausreichend, wenn sie einmal im Jahr, im Idealfall im Frühling, ein wenig Kompost oder Langzeitdünger bekommt.
Wie kann die Gojibeere gepflanzt werden?
Goji Pflanzen können zum Beispiel als Topfpflanzen gepflanzt und gehalten werden, dann sind sie ein Schmuck für Terrasse und Balkon. Alternativ dürfen sie natürlich auch ins Beet gesetzt werden.
Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr ab etwa Mitte Mai.
Da Bocksdorn starke Wurzeln hat und diese sich ausbreiten, sollte eine etwa 30 cm tiefe Wurzelsperre aus starker Folien eingesetzt werden. Allerdings ist dies bei Kulturformen etwas weniger stark ausgeprägt als bei der Wildform.
Die Pflege der Gojibeere
Damit die Pflanze schön kräftig wächst, sollte sie am besten im Pflanzjahr auf etwa 20 Zentimeter zurückgeschnitten werden. Dann kann sie sich von unter her gut verzweigen. Im darauffolgenden Jahr darf die Pflanze ausgelichtet werden, so dass nur 5 oder 6 stärkere Triebe stehenbleiben. Am besten geschieht das nach der Ernte.
Triebe, die Früchte tragen, sollten abgestützt werden.
Gojibeere: winterhart und mehrjährig
Gojibeeren sind äußerst robust und können Temperaturen von bis zu – 25 °C wegstecken.
Die Ernte von Gojibeeren
Es dauert etwa 2 bis 3 Jahre, bis die Pflanze Früchte trägt. Ein Strauch kann auf einen Ertrag von bis zu einem Kilo kommen. Die Erntezeit der Gojibeeren ist im Herbst, meistens ab August bis in den Oktober hinein.
Wie lässt sich die Gojibeere verarbeiten?
Pur schmecken Gojibeeren etwas säuerlich, weshalb sie meistens eher als Zutat zum Beispiel für Müsli oder Smoothies verwendet werden. Dafür wird die Beere getrocknet - was mit einem Dörrautomaten am allerbesten klappt - und ist dann auch relativ lange lagerfähig. Alternativ kann sie in Kuchen oder Brot eingebacken oder als Konfitüren, gerne auch in Kombination mit anderen Früchten, zubereitet werden.
Krankheiten von Goji-Pflanzen
Zwar gelten Goji-Pflanzen in Bezug auf ihren Standort als anspruchslos, allerdings bekommen sie leider immer wieder den echten Mehltau. Um dem vorzubeugen, kann ein guter Schnitt mit ausreichender Belüftung vorbeugend sein.
Ist die Pflanze vom Mehltau befallen, hilft meist eine Brühe aus Ackerschachtelhalm.
Auch von erkrankten Pflanzen können die Früchte problemlos geerntet und verzehrt werden.
Manchmal werden die Früchte von der Kirschessigfliege befallen. Dieser Schädling lässt sich am ehesten durch ein Netz, was über den Pflanzen befestigt wird, fernhalten. Hier muss aber darauf geachtet werden, dass sich nicht möglicherweise ein Vogel unter dem Netz verheddert und dabei verendet.
Der Vorteil beim Eigenanbau im Garten
Die Früchte, die im Handel erhältlich sind, sind leider nicht immer von besonders guter Qualität. Die Ware kommt häufig aus China und wurde mit Pestiziden behandelt. Verhindern lässt sich dies, indem man als Verbraucher auf Bio-Ware zurückgreift. Der Anbau im eigenen Garten garantiert, dass es sich um einwandfreie und schadstofffreie Früchte handelt.
Auch wenn Gojibeeren sich für den europäischen Hobbygärtner doch eher nach Exot anhören, sind sie nicht schwer zu kultivieren und der Pflegeaufwand
# hält sich in Grenzen. Eine echte Empfehlung also für den heimischen Garten für all diejenigen, die die super gesunden Früchte am liebsten aus eigenem Anbau genießen wollen.
